Sehr geehrte Geschäftsfreunde, Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2024 Kontinuität und Vertrauenswürdigkeit waren auch 2024 entscheidende Erfolgsfaktoren für die anhaltend positive Entwicklung unserer Bank. In einem Jahr voller Unsicherheiten haben wir unsere Position als Bank vor Ort gestärkt, unsere Marktstellung ausgebaut und eine stabile Ertragslage bewahrt. Gleichzeitig haben wir die innere Substanz der Volksbank Oberberg weiter gestärkt und damit eine solide Grundlage für die Zukunft geschaffen. Herausforderndes wirtschaftliches Umfeld Das Jahr 2024 war in Deutschland wirtschaftlich betrachtet ein weiteres Jahr der Rezession. Mit einem Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent setzte sich die negative Entwicklung des Vorjahres fort, als das BIP bereits um 0,3 Prozent gesunken war. Damit schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum zweiten Mal in Folge – Deutschland avancierte nach vielen Jahren wieder zum „kranken Mann Europas“. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig: angespannte weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen, eine rückläufige Wirtschaftsleistung, unzureichende Infrastruktur sowie mangelnde Effizienz der Regierung auf allen Ebenen. Hinzu kommen hohe Standortkosten, überbordende Bürokratie, eine geringe Veränderungsbereitschaft, marode Verkehrswege, strukturelle Schwächen im Bildungssystem, fehlende Arbeitsanreize, tiefgreifende demografische Herausforderungen, eine geringe Attraktivität für ausländische Fachkräfte und eine unzureichend koordinierte Energiewende. Geopolitische Spannungen, insbesondere der Krieg in der Ukraine, sowie weltwirtschaftliche Unsicherheiten trübten in Verbindung mit den genannten binnenwirtschaftlichen strukturellen Defiziten das Vertrauen der Marktteilnehmer. Fehlende Orientierung und der Mangel an klaren Konzepten belasteten die Investitionsfreude unserer stark exportorientierten Unternehmen, der Konsum der Privathaushalte litt unter hohen Preisen und fehlender Zuversicht. Die Politik vermochte es nicht, mit überzeugenden Strategien Perspektive und Aufbruch zu vermitteln. Nicht zuletzt scheiterte daran die Ampel-Regierung. Der Arbeitsmarkt zeigte sich grundsätzlich noch robust und dennoch differenziert. Während die Zahl der Erwerbstätigen mit 46,1 Millionen einen neuen Rekord erreichte, stieg die Arbeitslosenquote auf 6,0 Prozent. Diese Diskrepanz verdeutlicht die strukturellen Herausforderungen, die durch den zunehmenden Fachkräftemangel und sektorale Verschiebungen ausgelöst sind. Besonders betroffen waren das verarbeitende Gewerbe und die Bauindustrie, die unter anderem unter Auftragsrückgängen litten. In Summe offenbarte das Jahr 2024 die Schwächen der deutschen Wirtschaft und unterstrich die dringende Notwendigkeit klarer, zukunftsweisender Strategien auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. 3
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