GB2024-VB-Oberberg

Auf der Zinsseite sind im Verlauf des Jahres 2025 voraussichtlich ein bis zwei weitere Leitzinssenkungen zu erwarten. Die Renditen für längere Laufzeiten hingegen werden auf dem heutigen oder leicht erhöhten Niveau prognostiziert. Insofern kann der Kapitalanleger auch weiter mit einer, wenn auch nicht üppigen, positiven Realverzinsung rechnen. Gleichzeitig bleiben die Finanzierungskosten für gewerbliche und private Investoren auf einem verträglichen und kalkulierbaren Niveau. Die Finanzbranche wird sich weiterhin einem intensiven Wettbewerb stellen müssen – mit anhaltendem Margen- und Kostendruck sowie steigenden Risikokosten im Kreditgeschäft. Insofern erwarten wir auch künftig strukturelle Anpassungen in Form von Kooperationen und Fusionen. Wir werden auch künftig an unserer konsequent dezentralen Ausrichtung mit belebten Geschäftsstellen sowie einer kompetenten Mitarbeiterschaft festhalten und unsere qualitative Wachstumsstrategie in der Region fortsetzen. Die persönliche, direkte Erreichbarkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist und bleibt ein wesentlicher Mehrwert für die Menschen in unserer Region. Auf der Basis einer wettbewerbsfähigen betriebswirtschaftlichen Verfassung und einer robusten Eigenkapitalausstattung werden wir mit unserer motivierten Mannschaft den Ausbau unserer Marktposition im Privat- und Firmenkundengeschäft weiter vorantreiben. Die Ertragslage der Bank sollte sich auch im laufenden Geschäftsjahr 2025 auf dem soliden Niveau der Vorjahre bewegen und somit die weitere Stärkung der inneren Substanz ermöglichen. Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 Das Geschäftsjahr 2025 wird uns politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich erneut vor große Herausforderungen stellen. Die jüngst vollzogenen Regierungswechsel in den USA und Deutschland sowie weiterhin ungelöste globale Krisen bleiben für alle Wirtschaftsakteure Unsicherheitsfaktoren. Nach Einschätzung führender Wirtschaftsinstitute dürfte das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2025 deutlich schwächer ausfallen als bislang angenommen. Aktuelle Prognosen gehen nur noch von einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts aus – ein weiteres Zeichen struktureller Schwächen wie Fachkräftemangel, überbordender Bürokratie und geringer Investitionsdynamik. Zusätzliche Unsicherheit entsteht auch durch die protektionistische US-Handelspolitik. Die angekündigten und kurz darauf teilweise ausgesetzten US-Zollerhöhungen – unter anderem auf Aluminium, Stahl und Fahrzeuge – haben weltweit für Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt, die globalen Handelsaussichten eingetrübt und die Investitionsbereitschaft gedämpft. Das trifft die exportorientierte deutsche Wirtschaft zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Bundesregierung sieht die heimische Wirtschaft deshalb vorerst in schwierigem Fahrwasser. Der Arbeitsmarkt sollte sich dennoch weiterhin grundsätzlich robust zeigen, wobei insbesondere demografisch bedingt ein ungebrochener Fachkräftemangel vorherrschen dürfte. Die Geld- und Kapitalmärkte werden weiterhin in Bewegung und volatil bleiben. Börsenexperten erwarten nach einem Kursrückgang im ersten Quartal für die zweite Jahreshälfte wieder steigende Indizes – somit könnten sich weitere Investitionen durchaus lohnen. 10

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