Im zweiten Quartal 2020 stieg die Sparquote der Deutschen auf 21,1 Prozent. Das war der höchste bisher beobachtete Wert seit der Währungsunion und eine Verdopplung der Sparquote im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Grundsätzlich ist das hohe Maß an Sparbereitschaft sehr positiv. Allerdings wird trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase noch immer viel auf Sparkonten oder auf Tagesgeldern gespart. Sollen die Ersparnisse nur kurzfristig angelegt werden, sind sie nach wie vor auf einem Tagesgeldkonto gut aufgehoben. Wird das Geld aber länger nicht benötigt, ist eine Anlage auf Sparkonten oder in Tagesgeldern nicht sinnvoll, da diese kaum noch Verzinsungen erbringen. Der Werterhalt eines Sparvertrags 2008 lagen die gemittelten Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB), an der sich Banken mit ihren Zinsen im Kundengeschäft orientieren, noch über der Inflationsrate. In den Folgejahren jedoch sank der EZB-Zins immer tiefer, bis er 2016 eine Nullverzinsung erreichte. Die Inflationsrate lag in diesen Jahren jedoch immer deutlich höher. Betrachtet man die Entwicklung der letzten zehn Jahre kumuliert, mussten Anleger*innen durch die Inflation einen Realwertverlust von rund 10 Prozent hinnehmen. Sind 100 Euro von vor zehn Jahren auf dem Tagesgeldkonto nominal immer noch 100 Euro wert, so haben sie real nur noch eine Kaufkraft von etwa 90 Euro. Diese Rechnung macht deutlich, wie wichtig der Inflationsausgleich für den Werterhalt eines Sparvertrags ist. Um die Geldentwertung auch in Zeiten der Niedrigzinsen durch den Wertzuwachs einer Geldanlage überkompensieren zu können, bieten sich für Sparer*innen und Anleger*innen zwei Möglichkeiten. Sie sollten aus ertragsschwachen Sparformen auf eine ertragsstarke Sparform wechseln und die Möglichkeit staatlicher Forderungen konsequent nutzen. Fondssparen Sparen in Investmentfonds mit einer breiten Anlagestreuung kann attraktive Ertragschancen bieten. Hier bewährt sich eine Faustregel: Langfristiges, regelmäßiges und breit gestreutes Sparen führt bei beherrschbaren Risiken zu attraktiSparen in Zeiten von Niedrigzinsen – wichtiger denn je Die Sparquote der Privathaushalte in Deutschland liegt seit Jahren meistens deutlich über der anderer europäischer Länder. Im Coronajahr 2020 wurde in Deutschland sogar noch mehr gespart als üblich. In der aktuellen Niedrigzinsphase allerdings gilt es, genau zu überlegen, wo man sein Geld anlegt. Sparkonten oder Tagesgelder werfen meistens keine nennenswerten Verzinsungen mehr ab. Zukunftsvorsorge 12
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