Mitgliedermagazin 2/2021

Abschied in den Ruhestand Theofried Schmidbauer, Vorstandsmitglied der Bank, geht im Dezember 2021 in den wohlverdienten Ruhestand. Seit seiner Ausbildung zum Bankkaufmann hat er sich voller Tatkraft und Engagement für die Genossenschaftsbank eingebracht, nun ist es Zeit für ein neues Kapitel. Herr Schmidbauer, der Ruhestand steht für Sie an – eine Aussicht, die auch mit Wehmut einhergeht? Nach über 46 Berufsjahren freue ich mich auf diesen neuen Lebensabschnitt mit mehr Zeit für meine Familie und meine zwei Enkel. Ich will mir ausreichend Natur, Bewegung, Bücher, viel Ruhe sowie die ein oder andere Reise gönnen. Wehmut entsteht dann, wenn ich an die vielen persönlichen Kontakte, die Gespräche und das Miteinander denke, die nicht mehr stattfinden bzw. weniger werden. Sie haben Ihre Ausbildung im Jahr 1975 bei einer Genossenschaftsbank begonnen. Hätten Sie es sich träumen lassen, Ihr ganzes Berufsleben dort zu arbeiten? Zu Anfang meiner Berufstätigkeit bei einer Volksbank ging ich schon davon aus, dass ich auch dort in Rente gehen werde. Im Laufe der Zeit habe ich zwei Mal die Bank gewechselt, bin aber dem Genossenschaftswesen treu geblieben. Darauf bin ich stolz, denn Genossenschaften sind zukunftsfähige Unternehmensformen, insbesondere durch ihre Anpassungsfähigkeit. Galt diese Gesellschaftsform zu Anfang meiner Berufslaufbahn noch als verstaubt, ist sie heute attraktiv und wird ausreichend gewürdigt. Würden Sie heute als junger Mensch wieder den Beruf Banker wählen? Von Grund auf bin ich ein überzeugter Bankkaufmann, denn ich habe mich sehr früh für diese „Berufung“ entschieden, ohne zu wissen wie das Tätigkeitsfeld aussieht. Ich kann mich heute noch an die Situation erinnern, in der ich entschieden habe, diesen Beruf zu erlernen. Meine Mutter und ich standen am Bankschalter, es gab noch drei weitere Schalterplätze für das Warengeschäft und wir haben Geld aus der Spardose auf mein Sparkonto eingezahlt. Als der Mitarbeiter den Betrag in mein Sparbuch eingetragen hat, habe ich als 11-Jähriger entschieden, das will ich später auch machen. Danach habe ich nicht mehr darüber nachgedacht etwas anderes zu lernen. Also ja, ich würde wieder Banker werden. Worauf sind Sie rückblickend am meisten stolz? Den genossenschaftlichen Werten gedient zu haben, wie ehrlich und aufrichtig zu sein, der sozialen Verantwortung gerecht zu werden und Demokratie zu leben, orientiert an der christlichen Nächstenliebe – darauf bin ich, und das sage ich mit Überzeugung, sehr stolz. Bei allen Ereignissen in meinem Berufsleben strahlt die 100%-ige Zustimmung zur Verschmelzung der drei Banken zur VR Bank SWW in der Generalversammlung der Raiffeisenbank eG Herxheim im Oktober 2017 heraus. Die Zustimmung ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung war eine echte Überraschung und das Resultat einer exzellenten Zusammenarbeit, des gegenseitigen Unterstützens aller Fusionspartner und deren Gremien. Es war die Fusion zur rechten Zeit mit den richtigen Partnern. Was wünschen Sie „Ihrer“ Bank für die Zukunft? Dass unsere Bank den größten Herausforderungen wie dem Niedrigzinsniveau, ausufernden Regelwerken und der Digitalisierung trotzt und ihren Weg im Sinne der genossenschaftlichen Prinzipien weitergeht. Dann wird sie als Unternehmen wendig bleiben und sich den wandelnden Verhältnissen anpassen. Ein gutes Miteinander und Füreinander unter den Kolleginnen und Kollegen ist existenziell. Diese Voraussetzungen sind in unserer Bank ohne Zweifel vorhanden und ich bin davon überzeugt, dass eine positive Weiterentwicklung stattfindet. 3

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