LIGA BANK | Geschäftsbericht 2021

4 Devisenmärkte Die europäische Gemeinschaftswährung schwächte sich im Jahresverlauf gegenüber dem US-Dollar ab. Eine wesentliche Ursache hierfür waren die unterschiedlichen Wachstums- und Zinsperspektiven der beiden Währungsräume. Die Fed gab im Jahresverlauf immer deutlichere Signale auf einen Ausstieg aus ihrem Anleihekaufprogramm und daran anschließende Zinserhöhungen, während die EZB eine Reduzierung aber keinen Ausstieg aus ihrem Kaufprogramm beschloss. Dabei wurde ein Ende der Anleihekäufe als Voraussetzung für Zinserhöhungen angesehen. Zum Jahresschluss notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1326 US-Dollar, das waren 7,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Rohstoffmärkte Die Rohstoffmärkte legten 2021 auf breiter Front um rund ein Drittel zu, gemessen am Bloomberg Commodity Index, ehe zum Jahreswechsel eine leichte Konsolidierungsphase folgte. Zum 31.12.2021 lag der Index bei 99,169 Punkten. Der Aufschwung wurde von vielen Sektoren getragen, allen voran Agrarrohstoffe (Zucker, Kaffee, Baumwolle), gefolgt vom Energiesektor (Öl, Gas), sowie Industriemetalle (Kupfer, Aluminium, Zink und Nickel) und Bauholz sowie Getreide (Mais, Soja, Weizen) – eher verhalten entwickelten sich die Edelmetalle (Gold und Silber). Der Goldpreis tendierte nach anfänglicher Schwäche zu Jahresbeginn 2021 seitwärts in einer Range von 1.900 und ca. 1.750 USD. Zum Jahresende notierte das Edelmetall bei 1.829,20 USD je Feinunze. Die Entwicklung des Ölpreises war 2021 eng mit der Normalisierung der weltweiten Wirtschaftsentwicklung verbunden und legte über 50 Prozent im Jahresverlauf zu. Die Sorte WTI notierte am 31.12.2021 bei 75,21 USD, die Nordsee-Sorte Brent bei 77,78 USD je Barrel Rohöl (Fass mit 159 Liter Fassungsvermögen). Zum Jahresende lag die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen bei - 0,18 Prozent und hatte sich damit über das gesamte Jahr hinweg sichtbar in Richtung der Null-Prozentmarke bewegt. Die US-Notenbank (Federal Reserve – Fed) bereitete sich indes auf die Zinswende vor. Der Offenmarktausschuss beschloss im November sog. Tapering-Maßnahmen. Die Fed legte nochmals nach, so dass die Käufe im März 2022 auslaufen dürften. Die Leitzinsen ließ die Fed unverändert. Allerdings deuten die Zinsprognosen im Mittel auf ein Leitzinsniveau von 1,6 Prozent im Jahr 2023 und 2,1 Prozent im Jahr 2024 hin. Die Geldmärkte zeigten sich davon unbeeindruckt – der Verlauf bewegte sich in einer engen Range seitwärts. So schloss der 3-Monats-Euribor auch zum Jahresende nahe seinem Tiefstand bei - 0,572 Prozent. Aktienmärkte Das Aktienjahr 2021 war zweigeteilt. In der ersten Jahreshälfte konnte der DAX substanzielle Zuwächse erzielen. Eine Triebfeder waren die Erfolge von Pharmakonzernen, die wirksame Coronaimpfstoffe herstellen konnten. Damit verbunden war die Erwartung einer schnellen Erholung der Wirtschaft und einer Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens. Wichtige Impulse gingen auch von dem gigantischen Fiskalpaket des neuen US-Präsidenten Joe Biden aus, der im Januar 2021 sein Amt angetreten hat. Der DAX überwand im März erstmals die Marke von 15.000 Punkten und lag am Ende der ersten Jahreshälfte bei 15.531,04 Punkten (+ 13,2 Prozent). In der zweiten Jahreshälfte blieb der Aufwärtstrend zwar erhalten, die Dynamik flachte jedoch deutlich ab. Verzögerte Impferfolge, Materialknappheit und Störungen der internationalen Lieferketten wurden als Gründe angeführt. Trotz dieser belastenden Entwicklungen erzielte der DAX im November mit 16.251 Punkten noch einen historischen Höchststand und ging schließlich mit 15.884,86 Punkten zum Jahresende aus dem Markt (+ 15,8 Prozent). Im gleichen Zeitraum legte der Dow Jones um 18,7 Prozent auf 36.338,20 Punkte zu. Be r i ch t des Vo r s t ands

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