LIGA BANK | Geschäftsbericht 2021

Geschä f t sbe r i ch t 2021 D i e n s t l e i s t e r f ü r d i e K i r c h e – s e i t 1 9 1 7 –

Vorwort 1 Bericht des Vorstands 2 Wertpapiergeschäft 5 Portfolio und Asset Management 6 Jahresabschluss 2021 7 Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsverlauf Vermögens- und Finanzlage Vorschlag zur Gewinnverwendung Geschäftsentwicklung im Zeitablauf 16 Personal 17 Nachhaltigkeit 18 Bericht des Aufsichtsrats 21 Organe 22 Im Gedenken 23 Impressum 24 I nha l t s ve r ze i chn i s

1 Vo rwo r t Thema. Je nach individueller Schwerpunktsetzung unserer Kunden, wird auf die besonderen Zielstellungen und Ansprüche eingegangen. Strategisch bedeutend ist für die LIGA Bank auch die weitere Entwicklung als Pfandbriefbank. Die Erstemission erfolgte bereits im Jahr 2020 und weitere Pfandbrief-Serien wurden auch im Jahr 2021 aufgelegt. Zwischenzeitlich sind sowohl öffentliche als auch hypothekarisch gesicherte Pfandbriefe der LIGA Bank in Umlauf. Ergänzend zur Emission von eigenen Inhaberschuldverschreibungen sichern wir hierdurch die Refinanzierung der Bank und stellen unseren Kunden zudem erstklassige Anlagemöglichkeiten zur Verfügung. Als Genossenschaftsbank sind wir dabei immer an den Werten der Selbsthilfe und Solidarität orientiert. Die LIGA Bank bleibt der genossenschaftlichen Idee treu, die den Kunden mit seinen Wünschen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Sie orientiert sich am Ziel der wirtschaftlichen Förderung und Betreuung ihrer Mitglieder und Kunden. Wesentlicher Erfolgsfaktor für unser Haus sind die vielen motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese setzen sich täglich für die Belange und Fragen der Kunden der LIGA Bank ein. Sie sind kompetenter Ansprechpartner und waren dies durchgängig auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie, die auch im letzten Jahr den Arbeitsalltag bestimmt haben. Dafür gebührt ausdrücklicher Dank und Anerkennung des Vorstands. Wir möchten an dieser Stelle aber auch allen Kundinnen und Kunden und den Vertretern unserer institutionellen Kunden danken für die Treue und Verbundenheit zur LIGA Bank. Der Vorstand Wir blicken auf ein außergewöhnliches Geschäftsjahr zurück, das erneut im Wesentlichen von der Corona-Pandemie geprägt war. Die anhaltende Pandemie hat nicht nur wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen, sondern für viele Menschen auch tiefe private und berufliche Veränderungen mit sich gebracht. In diesem sich oftmals sehr kurzfristig verändernden Umfeld ist es wichtig einen klaren Kompass zu haben. Feste Überzeugungen und Werte geben Orientierung und schaffen Klarheit bei den Entscheidungen. Die Geschäftspolitik der LIGA Bank gründet auf festen Werten. Neben einer nachhaltigen Ausrichtung, ist dies auch ein verlässlicher und kompetenter Partner zu sein für unseren definierten Kundenkreis. Das bedeutet für uns vor allem das Angebot von modernen Bankdienstleistungen, ein professionelles Vermögensmanagement, die umfassende Betreuung und Beratung der Kunden in allen Fragen der Anlageberatung und Vorsorge sowie der Kreditfinanzierung. Die strategische Ausrichtung, insbesondere die Finanzierung von bezahlbarem Wohnraum zu forcieren, die vor einigen Jahren von Aufsichtsrat und Vorstand getroffen worden ist, ist heute wichtiger denn je. Zudem finden bei der Kreditvergabe weiterhin vor allem Projekte aus dem kirchlichen und sozialen Umfeld Berücksichtigung. Dies ist neben der Finanzierung von Kindergärten und Jugendhilfeeinrichtungen auch die Schaffung von Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten für ältere und pflegebedürftige Menschen sowie für Menschen mit Behinderung. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind Wegweiser und Voraussetzung für eine zukunftsgerichtete Aufstellung. Dies umfasst den Bereich der Vermögensanlagen ebenso wie das Kreditgeschäft. Die Sanierung und Modernisierung von Wohngebäuden ist ein wichtiger Baustein hin zu einer Reduktion des Energieverbrauchs. Im Bereich der Vermögensanlage stehen unseren Kunden die Wege zu den Kapitalmärkten offen und wir können als Handelsbuchinstitut und Systematischer Internalisierer ein breites Spektrum an Anlagemöglichkeiten aufzeigen. Die Nachhaltigkeit ist dabei immer ein

2 Konjunktur in Deutschland/Europa Im Jahr 2021 erholte sich die deutsche Wirtschaft weiter von dem durch die Corona-­ Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruch des 1. Halbjahres 2020. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt expandierte im Vorjahresvergleich um deutliche 2,7 Prozent, nachdem es 2020 um massive 4,6 Prozent zurückgegangen war. Das Wirtschaftswachstum hätte allerdings durchaus noch höher ausfallen können, wenn die Konjunktur nicht weiter durch die Folgen der anhaltenden Pandemie gedämpft worden wäre. Das Wirtschaftsgeschehen wurde 2021 einerseits durch die abermaligen Corona-Wellen und die im Zuge der hohen Inzidenzwerte zeitweise verschärften Infektionsschutzmaßnahmen merklich beeinträchtigt, besonders zu Jahresbeginn sowie zum Jahresende. Von den Schutzmaßnahmen waren vor allem die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche betroffen, wie die Reisebranche, die Kulturbranche und das Gastgewerbe. Andererseits bremsten die im Jahresverlauf zunehmenden Rohstoffpreise und die Materialknappheit spürbar die Aktivitäten, insbesondere im produzierenden Gewerbe. Die kräftige und geografisch breit angelegte Konjunkturerholung führte nämlich zu einem ungewöhnlich starken Anstieg der globalen Nachfrage nach Rohstoffen und Vorleistungsgütern, wie Halbleitern, Plastik und Metallen, sowie zu erheblichen Logistikproblemen. Wegen der pandemiebedingt schwierigen Lage im 1. und 4. Quartal konnte der preisbereinigte Privatkonsum auf Jahressicht aber lediglich auf dem niedrigen Vorjahresniveau stagnieren. Der Staatsverbrauch legte hingegen 2021 erneut zu, nicht zuletzt wegen verstärkter Ausgaben im Gesundheitsbereich. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen um 3,4 Prozent und damit in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr. Nach einem starken Rückgang des Vorjahres um 11,2 Prozent stabilisierten sich die Ausrüstungsinvestitionen 2021 ebenfalls. Angesichts des verbesserten globalen Konjunkturumfelds, der steigenden Auslastung der Wirtschaft und der insgesamt nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen, mit anhaltend niedrigen Zinsen, erhöhten sich die Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge um 3,2 Prozent. Das Wachstum der Investitionsausgaben hätte ohne die hohen Rohstoffpreise und MaWirtschaftliche Entwicklung Weltkonjunktur Nach einer anfangs dynamischen Erholung der Weltwirtschaft zu Jahresbeginn 2021, hat diese zur Jahresmitte wieder an Fahrt verloren. In vielen Teilen der Welt bremsten erneut zunehmende Corona-Infektionen die wirtschaftliche Aktivität, Lieferengpässe behinderten den Aufschwung der Industrieproduktion, und die chinesische Wirtschaft schien aus dem Tritt geraten zu sein. Die Unsicherheit über die Auswirkungen der neuen Omikron-Variante des Coronavirus auf die Konjunktur war groß und dämpfte die wirtschaftliche Entwicklung. In Summe ist die Weltwirtschaft 2021 um + 5,6 Prozent gewachsen, nach einem deutlichen Einbruch von - 3,2 Prozent im Jahr zuvor. Die US-Wirtschaft erholte sich 2021 mit + 5,7 Prozent kräftig, nach - 3,4 Prozent im Vorjahr. Die Verlangsamung des gesamtwirtschaftlichen Produktionsanstieges auf lediglich 0,5 Prozent im dritten Quartal war offenbar wesentlich temporären Faktoren geschuldet. Sowohl der private Konsum als auch der Außenhandel legten im Oktober kräftig zu. Die Sparquote fiel im November mit 7,3 Prozent erstmals wieder auf das Vorkrisenniveau, was auf einen abermals kräftigen privaten Konsum schließen lässt, und die Einkaufsmanagerindizes deuteten sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für die Dienstleister auf eine verstärkte Expansion hin. Die Finanzpolitik blieb expansiv ausgerichtet – Beispiele sind das „Infrastructure Investment and Jobs Act“- über 1.200 Milliarden US-Dollar und das „Build Back Better“-Programm mit einem anvisierten Volumen von 2.200 Mrd. US-Dollar. Die Inflationsrate legte infolgedessen kräftig zu und bewegte sich mit + 4,7 Prozent über dem Notenbankziel. China kam vergleichsweise glimpflich durch die Krise – die Wirtschaft wuchs 2020 um 2,3 Prozent und entwickelte sich 2021 mit + 7,8 Prozent besonders dynamisch, jedoch wurde der konjunkturelle Aufschwung angesichts der strengen Corona-Maßnahmen immer wieder gehemmt. Die Virusvariante Omikron stellte die Null-Covid-Strategie Pekings vor große Herausforderungen und verursachte neue Blockaden im Transportwesen. Be r i ch t des Vo r s t ands

3 lich, vor allem die Basiseffekte der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung vom 2. Halbjahr 2020 sowie die Ölpreiserholung nach dem Einbruch vom Frühjahr 2020. Auch die bereits erwähnten Lieferengpässe sowie die Einführung der nationalen CO2-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme wirkten spürbar preistreibend. Das Wirtschaftswachstum der europäischen Volkswirtschaften des Euroraums erholte sich kräftig mit + 5,1 Prozent (nach - 6,4 Prozent im Jahr zuvor). Nach der kräftigen wirtschaftlichen Erholung im Sommer hat der Gegenwind für die Konjunktur im laufenden Winterhalbjahr erheblich zugenommen. Ursächlich waren neben dem explosionsartigen Anstieg der Infektionszahlen durch die Corona-Variante Omikron und deren Folgen auch Versorgungsprobleme bei wichtigen Vorprodukten der Industrie. Steigende Energiepreise und die Lieferkettenproblematik waren auch für den Inflationsanstieg im Euroraum verantwortlich – diese stieg auf + 2,6 Prozent im Euroraum (nach 0,3 Prozent im Vorjahr) – den höchsten Wert seit 30 Jahren. Geld- und Kapitalmärkte Der Verlauf der Corona-Pandemie prägte im Jahr 2021 nicht nur das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenleben, sondern auch die Entwicklung der Finanzmärkte. Die wirtschaftlichen Perspektiven erschienen jedoch aufgrund der Entwicklung und Zulassung mehrerer Impfstoffe positiv. Das Wirtschaftswachstum fiel aber bei weitem nicht so hoch aus wie erwartet. Die Konjunktur wurde durch gravierende Materialengpässe gedämpft, die zahlreiche Industriezweige betrafen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs im Jahr 2021 fortgesetzt. Ein wesentlicher Pfeiler hierfür waren die seit 2014 bzw. 2020 laufenden Kaufprogramme APP (laufendes Anleihekaufprogramm seit dem Jahr 2014) und PEPP (pandemiebedingtes Notfall-Anleihekaufprogramm). Die so aufgekauften Anleihebestände erreichten zusammen knapp 40 Prozent des Euro-Bruttoinlandsproduktes. Lange begegnete die EZB dem Anstieg der Inflationsrate mit Gelassenheit, ehe in der EZB-Ratssitzung im Dezember erste zaghafte Schritte in Richtung Zinswende vorgenommen wurden. terialengpässe aber deutlich stärker ausfallen können. Dies gilt auch für die Bauinvestitionen, deren langjähriger Aufwärtstrend sich abgeschwächt fortsetzte (+ 0,5 Prozent nach + 2,5 Prozent im Vorjahr). Wichtigste Wachstumsstütze blieb der Wohnungsbau, der weiterhin vom enormen Bedarf an Wohnraum und dem günstigen Finanzierungsumfeld Rückenwind erfuhr. Alles in allem blieben die Investitionsausgaben aber etwas hinter dem vor Ausbruch der Corona-Krise in Deutschland im Jahr 2019 erreichten Stand zurück. Im Zuge der weltwirtschaftlichen Belebung und des vielfach erfolgten Abbaus von pandemiebedingten Reisebeschränkungen nahm der grenzüberschreitende Handel der deutschen Wirtschaft spürbar an Fahrt auf. Angesichts kräftig steigender Exporte (+ 9,4 Prozent) und leicht weniger dynamisch expandierender Importe (+ 8,6 Prozent) lieferte der Außenhandel einen positiven Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum in Höhe von 0,9 Prozent. Trotz Konjunkturerholung blieb die Situation der öffentlichen Haushalte 2021 angespannt, u. a. wegen Überbrückungshilfen an Unternehmen und verbessertem Zugang zu Kurzarbeitergeld. Der gesamte Fehlbetrag lag bei 153,9 Mrd. €, was 4,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entsprach. Die Schuldenquote dürfte von gut 69 Prozent auf 71 Prozent ansteigen und damit deutlich oberhalb der Maastricht-Grenze von 60 Prozent liegen. Die Arbeitslosenzahl sank im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber dem Vorjahr um 82.000, auf rund 2,6 Mio. Menschen – die Quote sank leicht von 5,9 Prozent auf 5,7 Prozent. Die Erwerbstätigenzahl blieb hingegen, trotz einer spürbaren Belebung im Sommerhalbjahr, im gesamten Jahr gegenüber 2020 im Wesentlichen unverändert bei rund 44,9 Mio. Menschen. Nach vielen Jahren mit moderater Entwicklung haben die Verbraucherpreise 2021 merklich angezogen. Die Inflationsrate, basierend auf dem amtlichen Verbraucherpreisindex, stieg nahezu stetig von 1,0 Prozent im Januar auf 5,3 Prozent im Dezember. Im Jahresdurchschnitt verteuerten sich die Preise um 3,1 Prozent und damit so kräftig wie seit 1993, im Nachgang des Wiedervereinigungsbooms, nicht mehr. 2020 hatte die Inflationsrate noch bei 0,5 Prozent gelegen. Für den rasanten Anstieg der Inflationsrate waren verschiedene Sondereffekte verantwortBe r i ch t des Vo r s t ands

4 Devisenmärkte Die europäische Gemeinschaftswährung schwächte sich im Jahresverlauf gegenüber dem US-Dollar ab. Eine wesentliche Ursache hierfür waren die unterschiedlichen Wachstums- und Zinsperspektiven der beiden Währungsräume. Die Fed gab im Jahresverlauf immer deutlichere Signale auf einen Ausstieg aus ihrem Anleihekaufprogramm und daran anschließende Zinserhöhungen, während die EZB eine Reduzierung aber keinen Ausstieg aus ihrem Kaufprogramm beschloss. Dabei wurde ein Ende der Anleihekäufe als Voraussetzung für Zinserhöhungen angesehen. Zum Jahresschluss notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1326 US-Dollar, das waren 7,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Rohstoffmärkte Die Rohstoffmärkte legten 2021 auf breiter Front um rund ein Drittel zu, gemessen am Bloomberg Commodity Index, ehe zum Jahreswechsel eine leichte Konsolidierungsphase folgte. Zum 31.12.2021 lag der Index bei 99,169 Punkten. Der Aufschwung wurde von vielen Sektoren getragen, allen voran Agrarrohstoffe (Zucker, Kaffee, Baumwolle), gefolgt vom Energiesektor (Öl, Gas), sowie Industriemetalle (Kupfer, Aluminium, Zink und Nickel) und Bauholz sowie Getreide (Mais, Soja, Weizen) – eher verhalten entwickelten sich die Edelmetalle (Gold und Silber). Der Goldpreis tendierte nach anfänglicher Schwäche zu Jahresbeginn 2021 seitwärts in einer Range von 1.900 und ca. 1.750 USD. Zum Jahresende notierte das Edelmetall bei 1.829,20 USD je Feinunze. Die Entwicklung des Ölpreises war 2021 eng mit der Normalisierung der weltweiten Wirtschaftsentwicklung verbunden und legte über 50 Prozent im Jahresverlauf zu. Die Sorte WTI notierte am 31.12.2021 bei 75,21 USD, die Nordsee-Sorte Brent bei 77,78 USD je Barrel Rohöl (Fass mit 159 Liter Fassungsvermögen). Zum Jahresende lag die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen bei - 0,18 Prozent und hatte sich damit über das gesamte Jahr hinweg sichtbar in Richtung der Null-Prozentmarke bewegt. Die US-Notenbank (Federal Reserve – Fed) bereitete sich indes auf die Zinswende vor. Der Offenmarktausschuss beschloss im November sog. Tapering-Maßnahmen. Die Fed legte nochmals nach, so dass die Käufe im März 2022 auslaufen dürften. Die Leitzinsen ließ die Fed unverändert. Allerdings deuten die Zinsprognosen im Mittel auf ein Leitzinsniveau von 1,6 Prozent im Jahr 2023 und 2,1 Prozent im Jahr 2024 hin. Die Geldmärkte zeigten sich davon unbeeindruckt – der Verlauf bewegte sich in einer engen Range seitwärts. So schloss der 3-Monats-Euribor auch zum Jahresende nahe seinem Tiefstand bei - 0,572 Prozent. Aktienmärkte Das Aktienjahr 2021 war zweigeteilt. In der ersten Jahreshälfte konnte der DAX substanzielle Zuwächse erzielen. Eine Triebfeder waren die Erfolge von Pharmakonzernen, die wirksame Coronaimpfstoffe herstellen konnten. Damit verbunden war die Erwartung einer schnellen Erholung der Wirtschaft und einer Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens. Wichtige Impulse gingen auch von dem gigantischen Fiskalpaket des neuen US-Präsidenten Joe Biden aus, der im Januar 2021 sein Amt angetreten hat. Der DAX überwand im März erstmals die Marke von 15.000 Punkten und lag am Ende der ersten Jahreshälfte bei 15.531,04 Punkten (+ 13,2 Prozent). In der zweiten Jahreshälfte blieb der Aufwärtstrend zwar erhalten, die Dynamik flachte jedoch deutlich ab. Verzögerte Impferfolge, Materialknappheit und Störungen der internationalen Lieferketten wurden als Gründe angeführt. Trotz dieser belastenden Entwicklungen erzielte der DAX im November mit 16.251 Punkten noch einen historischen Höchststand und ging schließlich mit 15.884,86 Punkten zum Jahresende aus dem Markt (+ 15,8 Prozent). Im gleichen Zeitraum legte der Dow Jones um 18,7 Prozent auf 36.338,20 Punkte zu. Be r i ch t des Vo r s t ands

5 Kundengeschäft Auch das Jahr 2021 war entgegen der ursprünglichen Erwartungen ebenfalls von der Pandemie geprägt. Aktien tendierten in diesem Umfeld weitgehend freundlich, während die Zinskurve sich allmählich von den Tiefstständen löste und sich vom langen Ende her versteilte. Das Handelsvolumen in festverzinslichen Wertpapieren entwickelte sich in diesem volatilen Umfeld weiterhin sehr erfreulich. Der Nettoertrag aus Finanzgeschäften lieferte im unverändert schwierigen Marktumfeld von negativen Zinsen über die gesamte Zinskurve wieder einen sehr positiven Ergebnisbeitrag. Nach Erlangung der Pfandbrieflizenz im Jahr 2020 und den ersten Emissionen im Bereich der öffentlichen Pfandbriefe weitete die Bank ihre Emissionstätigkeit 2021 auch auf hypothekarische Pfandbriefe aus. Insgesamt erreichte das emittierte Pfandbriefvolumen eine Höhe von 108 Mio. € und leistete damit einen wertvollen Beitrag zur Refinanzierung unseres Kreditgeschäftes. Die Summe der langfristigen Refinanzierungsmittel konnte auf 547 Mio. Euro erfreulich zulegen. Im Jahr 2021 stand weiterhin die konsequente Ansprache von Kunden mit unverzinslichen oder negativ verzinsten Kontoanlagen und die Beratung hin zu Fondsanlagen im Vordergrund. Vor allem Immobilienfonds, Infrastrukturanlagen und sonstige alternative Investments waren weiterhin gefragt, ebenso Multi-Asset-Lösungen, darunter die institutseigenen Investmentfonds der LIGA Bank. Im April konnte der zweite Immobilienfonds für institutionelle Kunden „ImmoWert II – PATRIZIA“ erfolgreich platziert werden. Darüber hinaus waren vor allem bei Privatkunden das regelmäßige Fondssparen und die Altersvorsorgeprodukte im Mittelpunkt des Interesses. Im Bereich des Kommissionshandels standen neben strukturierten Zinsprodukten Stufenzinsanleihen im Vordergrund. Kunden suchten vor allem garantierte Kuponzahlungen, oftmals kombiniert mit einer Partizipationsmöglichkeit an steigenden Aktienkursen. Bei allen Kundenprodukten ist es von Bedeutung, die einzelnen Anlagen in eine sinnvolle Portfoliostruktur zu integrieren. Eine bedarfsgerechte Laufzeitenstrukturierung, die zu sicheren und planbaren Zinseinnahmen führt, ist ebenso wichtig wie eine sinnvolle strategische Ausrichtung des Vermögens auf verschiedene Vermögensklassen (Asset Allokation), zum Beispiel Geldmarkt, Anleihen, Aktien, Währungen, Bonitäten und sonstige alternative Anlagen. Der individuellen Beratung in der Vermögensanlage, unter Berücksichtigung von ethisch-nachhaltigen Belangen, kommt dabei unverändert eine Schlüsselrolle zu. Die LIGA Bank ist Handelsbuchinstitut und Systematischer Internalisierer und verfügt sowohl über das entsprechend qualifizierte Personal, eine bedarfsgerechte technische Ausstattung, als auch über langjährige Handelskontakte zu den führenden Wertpapierhandelsbanken. Wir sehen uns als integrierter Wertpapierdienstleister, der Synergien aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Aktivitäten erzielt. Depot-A-Eigenhandel und Treasury-Steuerung Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Asset Allokation wird eine Optimierung der Risiko- und Ertragsrelation angestrebt, mit dem Ziel einer Verstetigung der Ergebnisse. Dies wird durch eine Verbreiterung der Assetklassen und durch eine höhere Granularität der Einzelemittenten erreicht. Die integrierte Betrachtung aller risikotragenden Positionen ist Basis für eine effiziente Vermögensallokation im Portfolio der LIGA Bank. Das Management der Eigenanlagen ist daher in einem systematischen, ganzheitlichen Prozess zur Steuerung von Marktpreis-, Adress- und Liquiditätsrisiken auf Gesamtbankebene integriert, der sowohl das Kunden- als auch das Eigengeschäft umfasst. Dies schließt die Berücksichtigung von ethisch-nachhaltigen Belangen selbstverständlich mit ein. We r t pap i e r geschä f t

6 Po r t f o l i o und Asse t Managemen t Spezialfonds Wie in der Vermögensverwaltung wurde bei den Spezialfonds zusammen mit den jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaften dem vielfachen Wunsch der Kunden nach einer Eingruppierung ihrer Fonds in Artikel 8 der Offenlegungsverordnung entsprochen. Dazu mussten die Strategien zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken bei den Investitionsentscheidungen dargelegt werden. Grundlage dazu ist der sogenannte LIGA Nachhaltigkeitsindikator, auf Basis dessen die Filter in den Datenbanken unseres externen Dienstleisters MSCI Research LLC kalibriert werden. Publikumsfonds Das strategisch bedeutsame Publikumsfondsgeschäft erfreute sich im vergangenen Jahr 2021 weiter über großen Zuspruch. So ist der LIGA Stiftungsfonds mit seinen verschiedenen Anlageklassen inzwischen auf ein Volumen von über 103 Mio. Euro angewachsen. Mit einer nachhaltigen Anlagestrategie und einer maximalen Aktienquote von 35 Prozent konnte der Fonds im vergangenen Jahr eine Wertentwicklung je nach Anteilsklasse von 5,75 Prozent bis zu 6,47 Prozent erzielen. Dies war besonders für Stiftungen und kirchliche Institutionen mit geringer Risikotragfähigkeit ein sehr erfreuliches Ergebnis im Vergleich zu einer Anlage nur in Renten. Der LIGA Globale Aktien Nachhaltig Fonds konnte im ersten vollen Kalenderjahr mit einer sehr guten Wertentwicklung von über 27 Prozent aufwarten. Auch das Volumen hat sich nahezu verdoppelt. In Sachen Nachhaltigkeit wurden weitere wichtige Schritte angestoßen. Die Bank hat sich dem Forum Nachhaltige Geldanlagen FNG angeschlossen und die erforderlichen Prozessschritte für das sog. FNG Transparenzlogo für die beiden Fonds wurden initiiert. Bei den MSCI ESG Ratings erhielten die Fonds ein AAA-Rating und erreichten im sog. Peervergleich-Rating mit 86 Prozent bzw. 99 Prozent Perzentil hervorragende Plätze. Die Kapitalmärkte bildeten im zweiten Jahr der Corona-Pandemie trotz vieler konjunktureller Unwägbarkeiten eine gute Basis für Kapitalanleger. Selbst wiederkehrende Lockdowns in den wachsenden Infektionswellen und Lieferkettenprobleme in der Industrie konnten die Kapitalmärkte wenig beeindrucken. Die Notenbanken sorgten mit weit geöffneten Geldschleusen für Stabilität und Berechenbarkeit. So boten die Aktienmärkte eine sehr gute Kompensation für nur geringe Ertragserwartungen an den Rentenmärkten. Viele Anleger mussten jedoch die Voraussetzungen sowohl in den internen Anlagerichtlinien als auch in der eigenen Risikotragfähigkeit dazu erst schaffen. Für unsere institutionellen Kunden war dies oft ein Grund mehr, sich professionellen Rat und Unterstützung bei der Verwaltung und Strukturierung ihres Vermögens zu holen. Die Spezialisten der LIGA Bank stehen den Kunden je nach Anlagevolumen mit unterschiedlichen Konzepten und Anlagestrategien beratend zur Seite. Vermögensverwaltung Die LIGA Bank stellt den Kunden ab einem Betrag von einer Million Euro die eigene Vermögensverwaltung auf Basis einer individuell vereinbarten Anlagerichtlinie zur Verfügung. Dabei spüren wir seit Jahren einen Trend zu nachhaltigen Anlagestrategien. Die LIGA Bank verfolgt seit über zwei Jahrzehnten Nachhaltigkeitsaspekte beim Management der Portfolien. Seit März 2021 wird dies im Rahmen der Offenlegungsverordnung für Anleger auch transparent gemacht. Die Mehrzahl der neu abgeschlossenen Mandate werden nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung und damit unter Berücksichtigung von ökologischen und/ oder sozialen Aspekten verwaltet. So konnte in der eigenen Vermögensverwaltung durch neue Mandate, Zuzahlungen und aufgrund positi- ver Performance im vergangenen Jahr eine sehr erfreuliche Volumensteigerung von über 25 Prozent erzielt werden.

7 Jah resabsch l uss 2021 Kurzfassung Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich nicht um den vollständigen Jahresabschluss. Jahresabschluss und Lagebericht wurden vom Genossenschaftsverband Bayern e. V., München geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Unterlagen zur Offenlegung wurden beim Bundesanzeiger eingereicht.

8 Jah resb i l anz zum 31 . Dezembe r 2021 Geschäftsjahr Vorjahr EUR EUR TEUR Aktivseite Barreserve 416.756.964,18 432.339 Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 336.038.489,17 315.012 b) andere Forderungen 440.198.854,78 776.237.343,95 440.027 Forderungen an Kunden 2.388.018.720,02 2.245.265 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere - - b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 302.283.745,34 388.347 bb) von anderen Emittenten 1.162.440.504,38 1.287.939 c) eigene Schuldverschreibungen - 1.464.724.249,72 - Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 977.622.750,26 963.700 Handelsbestand - - Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften a) Beteiligungen 19.432.412,43 18.502 b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 46.950,00 19.479.362,43 47 Anteile an verbundenen Unternehmen 14.813.059,46 14.813 Treuhandvermögen 502.200,41 504 Immaterielle Anlagewerte 191.690,00 53 Sachanlagen 13.228.286,18 13.731 Sonstige Vermögensgegenstände 133.577.922,53 111.983 Rechnungsabgrenzungsposten 5.848.197,33 5.921 S umme d e r A k t i v a 6.211.000.746,47 6.238.183

9 Eventualverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 32.064.739,91 28.955 Andere Verpflichtungen Unwiderrufliche Kreditzusagen 266.292.992,96 223.165 Geschäftsjahr Vorjahr EUR EUR TEUR Passivseite Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig - - b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 441.283.054,99 441.283.054,99 399.972 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 342.796.598,72 333.788 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 55.927.625,11 61.097 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 3.582.325.144,71 3.539.185 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 710.311.617,42 4.691.360.985,96 932.379 Verbriefte Verbindlichkeiten 547.745.422,51 469.086 Treuhandverbindlichkeiten 502.200,41 504 Sonstige Verbindlichkeiten 13.100.341,15 10.727 Rechnungsabgrenzungsposten 1.426.949,05 1.765 Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 48.061.774,00 41.443 b) Steuerrückstellungen 2.695.880,39 6.163 c) andere Rückstellungen 5.425.297,35 56.182.951,74 5.603 Nachrangige Verbindlichkeiten - - Genussrechtskapital - - Fonds für allgemeine Bankrisiken 297.103.569,00 276.804 Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital 33.726.650,00 34.130 b) Kapitalrücklage - - c) Ergebnisrücklagen ca) gesetzliche Rücklage 30.505.000,00 29.055 cb) andere Ergebnisrücklagen 95.700.000,00 94.100 d) Bilanzgewinn 2.363.621,66 162.295.271,66 2.382 S umme d e r P a s s i v a 6.211.000.746,47 6.238.183

10 Gew i nn - und Ve r l us t rechnung Geschäftsjahr Vorjahr EUR EUR EUR TEUR 01.01.2021 bis 31.12. 2021 Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 39.675.170,53 40.449 b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 5.178.031,63 44.853.202,16 8.563 Zinsaufwendungen -6.322.162,75 38.531.039,41 -10.029 Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 21.981.048,43 18.920 b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 481.983,08 20 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 660.350,49 23.123.382,00 253 Provisionserträge 28.191.203,01 24.953 Provisionsaufwendungen -3.734.717,00 24.456.486,01 -2.798 Nettoertrag des Handelsbestands 6.068.028,94 6.939 Sonstige betriebliche Erträge 2.082.349,67 2.140 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter -17.582.771,19 -17.269 ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -10.395.276,19 -27.978 047,38 -8.721 b) andere Verwaltungsaufwendungen -16.484.051,02 -44.462.098,40 -14.770 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen -1.295.378,75 -1.394 Sonstige betriebliche Aufwendungen -718.491,76 -1.000 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft -6.119.559,08 -3.851 Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft - -6.119.559,08 - Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere -2.063.789,19 -704 Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren - -2.063.789,19 - Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 39.601.968,85 41.701 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -14.802.461,81 -18.296 Sonstige Steuern -106.904,60 -14.909.366,41 -115 Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken -20.300.000,00 -18.900 Jahresüberschuss 4.392.602,44 4.390 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 21.019,22 42 Einstellungen in Ergebnisrücklagen a) in die gesetzliche Rücklage -450.000,00 -450 b) in andere Ergebnisrücklagen -1.600.000,00 -2.050.000,00 -1.600 B i l a n z g ew i n n 2.363.621,66 2.382

11 Geschä f t s ve r l au f Die Bilanzsumme reduzierte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 27 Mio. Euro oder 0,4 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf einen Rückgang bei den Einlagen von institutionellen Kunden zurückzuführen. Gemessen an der Bilanzsumme nimmt die LIGA Bank eG innerhalb des Genossenschaftsverbands Bayern nach wie vor eine Spitzenstellung ein. Berichtsjahr Vorjahr Veränderung Bilanzsumme Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Bilanzsumme 6.211 6.238 – -27 -0,4 Die täglich fälligen Forderungen gingen um 18,8 Mio. Euro zurück und betrugen 12,3 Mio. Euro. Die Darlehen erhöhten sich durch Finanzierungen von Immobilien mit wohnwirtschaftlicher Nutzung um 161,6 Mio. Euro. Das Volumen der Darlehen nimmt mit 2.376 Mio. Euro einen Anteil von 98,2 Prozent an den gesamten Forderungen an Kunden ein. Der Bestand an Eventualverbindlichkeiten erhöhte sich um 3,1 Mio. Euro auf 32,1 Mio. Euro. Das Kreditportfolio ist entsprechend den Bilanzierungsrichtlinien mit der gebotenen Sorgfalt bewertet. Berichtsjahr Vorjahr Veränderung Forderungen an Kunden Das Kundenkreditvolumen setzt sich wie nachstehend aufgeführt zusammen: TEUR TEUR TEUR % Täglich fällig 12.331 31.164 – -18.833 -60,4 Darlehen 2.375.688 2.214.101 + 161.587 7,3 Eventual- 32.065 28.955 + 3.110 10,7 verbindlichkeiten Gesamt 2.420.084 2.274.220 + 145.864 6,4

12 Geschä f t s ve r l au f Die Kundengelder verringerten sich im Berichtsjahr um 96,4 Mio. Euro oder 1,8 Prozent auf 5.239,1 Mio. Euro. Die Spareinlagen beliefen sich auf 398,7 Mio. Euro. Auf Grund von Zuflüssen bei Sicht- einlagen nahmen die täglich fälligen Einlagen um 43,1 Mio. Euro oder 1,2 Prozent auf 3.582,3 Mio. Euro zu. Die befristeten Einlagen (im Wesentlichen Kündigungsgelder) reduzierten sich um 222,1 Mio. Euro oder 23,8 Prozent. Das Volumen unserer eigenen LIGA-Inhaberschuldverschreibungen (IHS) und Inhaberpfandbriefe erhöhte sich um 78,7 Mio. Euro und betrug zum Berichtsstichtag 547,7 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist beinhalten Refinanzierungsmittel in Höhe von 137,2 Mio. Euro aus verschiedenen Förderkreditprogrammen, die unseren Kunden zur Verfügung gestellt wurden. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Kundengelder Die Entwicklung bei den verschiedenen Einlagenarten stellt sich wie folgt dar: Berichtsjahr Vorjahr Veränderung Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % Täglich fällig 0 0 0 0,0 Mit vereinbarter Laufzeit 441.283 399.972 + 41.311 10,3 oder Kündigungsfrist Gesamt 441.283 399.972 + 41.311 10,3 TEUR TEUR TEUR % Spareinlagen 398.724 394.885 + 3.839 1,0 Täglich fällige 3.582.325 3.539.185 + 43.140 1,2 Einlagen Befristete Einlagen 710.312 932.379 – -222.067 -23,8 Kundeneinlagen 4.691.361 4.866.449 – -175.088 -3,6 IHS/Pfandbriefe 547.745 469.086 + 78.659 16,8 Kundengelder 5.239.106 5.335.535 – -96.429 -1,8

13 Ve rmögens - und F i nanz l age Das bilanzielle Eigenkapital konnte durch entsprechende Zuweisungen in die Rücklagen und den Fonds für allgemeine Bankrisiken deutlich erhöht werden. Die Höhe der Geschäftsguthaben hat sich moderat verändert. Eine angemessene Eigenmittelausstattung (Solvabilität), auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bildet neben einer stets ausreichenden Liquidität sowie einer entsprechenden Ausstattung mit Rücklagen, die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die Eigenmittel nach Artikel 25 CRR ff. errechnen sich nach Feststellung des Jahresabschlusses durch die Vertreterversammlung mit 503,2 Mio. Euro. Eigenkapital, Eigenmittel Unser bilanzielles Eigenkapital gliedert sich wie folgt: Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % Rücklagen 126.205 123.155 + 3.050 2,5 Bilanzgewinn, soweit 1.000 1.000 0 0,0 zur Stärkung der Rücklagen vorgesehen Fonds für allgemeine Bankrisiken § 340 g HGB 297.104 276.804 + 20.300 7,3 Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) 33.727 34.130 – -403 -1,2 Gesamt 458.036 435.089 + 22.947 5,3

14 Ve rmögens - und F i nanz l age Die liquiden Mittel und Vermögensanlagen reduzierten sich um 192,0 Mio. Euro und deckten am Bilanzstichtag 69,4 Prozent unserer gesamten Kundengelder. Durch die Abnahme der Guthaben bei der Deutschen Bundesbank ging die Barreserve um 15,6 Mio. Euro zurück. Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen um 21,2 Mio. Euro. Die Wertpapieranlagen nahmen um insgesamt 197,6 Mio. Euro ab. Der Wertpapierbestand setzt sich zum überwiegenden Teil aus fest bzw. variabel verzinslichen Rentenwerten zusammen. Die Wiederanlage der fällig gewordenen Wertpapiere erfolgte bevorzugt in mittel- und langfristigen Laufzeiten. Die Wertpapiere dienen überwiegend der Liquiditätsreserve. Die Bewertung wurde wie bisher nach dem strengen Niederstwertprinzip vorgenommen. Liquidität Die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gemäß § 11 des Kreditwesengesetzes zur Beurteilung der strukturellen Liquidität aufgestellten Vorschriften wurden auch im Berichtsjahr stets eingehalten. Durch unsere hohe Liquidität war die Zahlungsbereitschaft zu jeder Zeit gewährleistet. Die vorgeschriebene Mindestreserve bei der Deutschen Bundesbank konnte mühelos erfüllt werden. Garantieverbund Unsere Bank ist der Sicherungseinrichtung (Garantieverbund) des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V., Bonn, sowie dem institutsbezogenen Sicherungssystem, der BVR Institutssicherung GmbH, angeschlossen. Liquide Mittel und Vermögensanlagen Die Entwicklung zu den Bilanzstichtagen stellt sich wie folgt dar: Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % Barreserve 416.757 432.339 – -15.582 -3,6 Forderungen 776.237 755.039 + 21.198 2,8 an Kreditinstitute Wertpapiere 2.442.347 2.639.986 – -197.639 -7,5 Gesamt 3.635.341 3.827.364 – -192.023 -5,0

15 Vo r sch l ag zu r Gew i nnve rwendung Der Vorstand schlägt in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat folgende Verwendung des Bilanzgewinnes 2021 von 2.363.621,66 Euro vor: Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind: Mit dem Angriff durch Russland am 24. Februar 2022 hat die Ukraine den Kriegszustand ausgerufen. Die aktuelle Situation ist geprägt von geopolitischen Spannungen, die weltweit in die Volkswirtschaften ausstrahlen. So haben z. B. die Europäische Union sowie die USA zwischenzeitlich umfangreiche Sanktionspakete verabschiedet. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Maßnahmen beschlossen werden, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit und somit auch auf die Wirtschaftlichkeit des Handelns der Marktteilnehmer in den betroffenen Wirtschaftsräumen haben können. Ein Ende, dieser durch Ungewissheit geprägten Situation, ist nicht absehbar. Durch den Russland-Ukraine-Konflikt können sich nachhaltige Belastungen auch für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Bank ergeben. In welchem Umfang sich die Auswirkungen explizit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Bank niederschlagen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abzuschätzen. Durch die Lage an den Finanzmärkten können sich negative Auswirkungen auf unsere Ertragslage bedingt durch Wertpapierabschreibungen ergeben. Die weitere Entwicklung wird intensiv zu beobachten sein. EUR 4% Dividende auf die Geschäftsguthaben 1.347.102,05 Zuführung zur gesetzlichen Rücklage 1.000.000,00 Vortrag auf neue Rechnung 16.519,61 Gesamt: 2.363.621,66

16 Geschä f t sen tw i ck l ung im Ze i t ab l au f Kredite (Mio. Euro) Bei den Kundenkrediten verzeichnen wir eine Erhöhung um 145,9 Mio. Euro bzw. um rund 6,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Kundengelder (Mio. Euro) Die Kundengelder haben im Jahresverlauf um 96,4 Mio. Euro abgenommen. 2.400 2.250 2.100 1.950 1.800 1.650 1.500 1.903 2017 2.043 2018 5.500 5.250 5.000 4.750 4.500 4.250 4.000 2017 2018 4.736 Bilanzsumme (Mio. Euro) Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 6.211 Mio. Euro. Das verwaltete Kunden-Wertpapiervolumen betrug zum 31. 12.2021 13.661 Mio. Euro. Die darin enthaltenen eigenen Inhaberschuldverschreibungen/Pfandbriefe beliefen sich zum Stichtag auf 546 Mio. Euro. Kunden-Wertpapiervolumen (Mio. Euro) 5.011 2019 5.336 2020 5.239 2021 2.103 2019 2.274 2020 2.420 2021 6.500 6.250 6.000 5.750 5.500 5.250 5.000 4.750 2018 5.562 2017 5.500 2019 5.852 2020 6.238 2021 6.211 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 2021 13.661 546 2017 8.545 432 2018 8.514 466 4.703 2020 12.313 467 2019 9.642 457

17 Pe r sona l Die Gesamtzahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzt sich zum Stichtag aus 194 Vollzeit- und 117 Teilzeitbeschäftigten zusammen. In Elternzeit befanden sich 14 Personen. Alle Beschäftigten sollen entsprechend ihrer Fähigkeiten und Potenziale eingesetzt werden. Das ist ein wichtiges Anliegen und Leitmotiv für die Personalarbeit in unserem Haus. Dies gilt insbesondere für das Angebot von geeigne- ten Aufgabenbereichen für Teilzeitbeschäftigte und Rückkehrerinnen und Rückkehrern aus der Elternzeit. Als LIGA Bank ist uns die Qualifikation und laufende Fortbildung sehr wichtig. Wir nutzen hierbei Präsenzseminare ebenso wie Workshops und zunehmend virtuelle Angebote durch Webinare und Web based Training. LeUnser Personal setzt sich zum Jahresende 2021 wie folgt zusammen: männlich weiblich insgesamt Vollzeitbeschäftigte 132 62 194 + Teilzeitbeschäftigte 7 110 117 Mitarbeiter 139 172 311 benslanges Lernen ist das wesentliche Werkzeug zur Erlangung von Bildung und für die Gestaltung der individuellen Lebens- und Arbeitschancen. Ziel dabei ist es, die Umsetzung der Unternehmensziele zu unterstützen, als auch notwendige Anpassungen an die Marktentwicklung bedarfsgerecht vorzunehmen. Für Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung wurden 852 Bildungstage investiert. Wir setzen auf eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Beschäftigten. Im vergangenen Jahr konnten wir viele Gratulationen aussprechen: 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für zehn Jahre, acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 25 Jahre und zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit bei der LIGA Bank.

Nachha l t i gke i t Kreditbuch fungiert als Spiegelbild unseres Nachhaltigkeitsverständnisses Seit den Anfängen der LIGA Bank spiegelt sich die Kernaussage unseres Nachhaltigkeitsverständnisses vor allem im zinstragenden Geschäft unserer Bilanz wider. Unverändert stellt die Hereinnahme von Einlagen und Weitergabe dieser Geldmittel in Form von Ausleihungen an unsere vorwiegend kirchlich geprägten Kunden ein Alleinstellungsmerkmal dar. Dabei steht das Prinzip „Unser Geld für unsere Sache“ nach wie vor im Mittelpunkt unserer Kreditaktivitäten. Die stetige Transformation der uns anvertrauten kirchlichen und caritativen Geldmitteln innerhalb unserer Bankbilanz hin zu christlich-sozialen, ökologischen und allgemeinen ökonomischen bzw. gesellschaftlich relevanten Zwecken unserer definierten Kundengruppen ist ein in sich geschlossenes Geschäftsprinzip, das wir weiterhin pflegen und gerne ausbauen möchten. Wir verzichten deshalb weiterhin auf kontroverse Finanzierungen wie etwa Kreditausreichungen an Unternehmen, die Umweltbelange und soziale Aspekte sowie Fragen der guten Unternehmensführung nicht ausreichend würdigen. Dies soll unser Institut nicht nur vor Reputationsschäden schützen, sondern unser Beitrag zu einer besseren Welt sein. Unser institutionelles Kreditgeschäft ist dadurch eng mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verbunden. Nachhaltigkeit als Kompass Der Wandel hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftsleben betrifft unsere Kunden und unsere Bank gleichermaßen. Ein nicht geringer Teil dieser Transformation vollzieht sich für die Finanzbranche und somit auch für die LIGA Bank eG vor allem in spürbaren Veränderungen des regulatorischen Ordnungsrahmens. Nicht zuletzt mit dem Inkrafttreten der EURichtlinie 2019/2088 – die sogenannte Offenlegungsverordnung – am 10. März 2021 wurde eine grundlegend neue Transparenzverpflichtung für den Bereich der nachhaltigen Geldanlagen von der Europäischen Kommission eingeführt. Zusammen mit den Vorgaben der Taxonomie Verordnung (EU 2020/852) wird ein neues Selbstverständnis für Nachhaltigkeit in Europa und damit auch in Deutschland geschaffen. Die LIGA Bank hat sich mittlerweile innerhalb der letzten 25 Jahre einen enormen Erfahrungsschatz im Rahmen der sogenannten SRI (Socially Responsible Investments) erarbeitet und sich über den ursprünglichen Kern des Gründungsgedankens als kompetenter Berater und Vermögensverwalter für die Kirche auch zu ethisch-nachhaltigen Aspekten klar positioniert. Struktur des Kreditbuchs der LIGA Bank eG (Stand: 12/2021) Gesundheitswesen 3% Kommunen 6% Kirchliche Vereinigungen/Caritas 20% Diözesen 3% Sonstige Kunden 3% Grundstücks- und Wohnungswesen 37% Privatkunden 28% 18

19 Eigenanlagen: Beständigkeit und konsequente Umsetzung Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unverändert unserer Verantwortung als Anleger Rechnung getragen und an den etablierten Strukturen und Prozessen zur Nachhaltigkeitssteuerung unserer Depot A Positionen festgehalten. Die Ergänzung der klassischen ESG Aspekte um Fragestellungen der christlichen Ethik blieb dabei ebenso in ihren Grundzügen unberührt wie auch der grundlegende Auswahlprozess, der die für uns investierbaren Nachhaltigkeit als Steuerungsgröße Im vergangenen Jahr 2021 haben wir weitere Projektfortschritte bei der Fortentwicklung unserer internen Nachhaltigkeitssteuerung erreicht. Unter anderem zählte hierzu auch das Erarbeiten sowie die Verankerung von verbindlichen Nachhaltigkeitsleitlinien innerhalb der Geschäfts- und Risikostrategie der LIGA Bank, die auch bereits bei der Risikoinventur im Geschäftsjahr 2021 angewandt wurden. Die Leitlinie adressiert dabei acht wesentliche Handlungsfelder und weist diesen Bereichen darüber hinaus auch grundlegende Planungsparameter zu. Einzelpositionen differenziert. Auch in Hinblick auf die Fragen des Klimawandels halten wir bei den Eigenanlagen der LIGA Bank eG an dem bereits eingeführten Stufenprozess fest, der unter anderem bis spätestens 2025 für alle Unternehmen mit entsprechenden Bezug zur Förderung von thermaler Kohle und ab 2035 für alle Unternehmen, die dann noch im Bereich der Kohleverstromung Umsätze generieren, einen Ausschluss nach sich ziehen wird. In diesem Zusammenhang werden wir perspektivisch den CO2 Fußabdruck für unser Haus ermitteln. Erste Berechnungen wurden bereits erstellt. Auf Basis des von MSCI ESG Research LLC erstellten Best-In-Class Ansatzes stellt sich die Verteilung der ESG Ratingklassen der untersuchten Eigenanlagen bereits sehr günstig dar. Eine weitere Verfeinerung der Untersuchungsergebnisse wird bei stetig steigender Ratingtiefe für die Folgejahre angestrebt. Nachha l t i gke i t Bestimmung des möglichen Anlageuniversums Der typische Auswahlprozess des Anlageuniversums vollzieht sich dabei grundsätzlich in mehreren Stufen. Gewichtung nach Positiv- und Negativkriterien (Best-in-Class-Ansatz) Prüfung auf den Verstoß gegen harte Ausschlusskriterien Fundament Gesamtuniversum Ausschlusskriterien Best-in-Class Positiv- universum Quelle: eigene Darstellung, ESG Ratingklassen AAA AA A BBB BB B CCC 50% 40% 30% 20% 10% 0% 14% 54% 25% 6% 1% 0% 0%

20 Nachha l t i gke i t Ethisch-nachhaltiges Produktangebot für unsere Kunden Der LIGA Nachhaltigkeitsindikator musste im Jahr 2021 keiner Veränderung unterzogen werden. Allerdings beschäftigen uns – vor allem auch im Zusammenhang mit unserer intensiven Arbeit in den verschiedenen Anlageausschüssen der LIGA Fondsfamilie – das Thema der fossilen Energieträger und die Abbildung der sich vollziehenden Energie-Transformation der Wirtschaft in den ethisch-nachhaltigen Selektionskriterien ohne dabei die Investmentportfolien über Gebühr zu destabilisieren. Weiterhin beobachten wir eine stetig steigende Nachfrage unserer Kunden nach besonderen Einzeltiteln aus dem Bereich der Sustainable, Social und Green Bonds. ESG-Bondumsatz (rd. in Mio. Euro) Sustainable Bonds Social Bonds Green Bonds 801 Sustainable Linked Bonds 1000 800 600 400 200 0 355 171 151 Nachhaltigkeit und Umwelt Gelebter Klimaschutz findet sich in konkreten Initiativen der LIGA Bank wieder. Der LIGA Bank eigene Wald wird unter fachlicher Beratung bewirtschaftet und an die klimatisch herausfordernden Bedingungen angepasst. Das Potenzial des Waldes zur Verbesserung des Klimas soll in idealer Weise genutzt werden. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist hierbei die Zielstellung. Der Verzicht auf übermäßigen Einschlag trägt diesem Gedanken Rechnung. Mischwälder mit vielfältigen Baumarten ersetzen reine Nadelhölzer, insbesondere Fichtenbestände. Dafür werden geeignete Baumarten wie die Douglasie und Küstentanne eingesetzt, die besser mit den anspruchsvollen und trockenen klimatischen Bedingungen zurecht kommen. Mit unserem Wald kompensieren wir ca. 60 Tonnen CO2 pro Jahr und leisten einen nachvollziehbaren Beitrag zum Klima- und Naturschutz. Bei der Energieversorgung setzt die LIGA Bank ausschließlich auf Ökostrom. Der Stromverbrauch konnte in den Jahren 2017 bis 2020 um 6,5 Prozent gesenkt werden. An den Standorten in Regensburg und München erfolgt die Kälteversorgung durch eine Brunnenkühlung und spart dadurch wertvollle Energie ein. Um die Ressource Trinkwasser zu schonen, nutzen wir an unserem Hauptsitz in Regensburg gesammeltes Regenwasser zur Deckung des Brauchwasserbedarfs. Im Rahmen eines regelmäßigen Energieaudits identifizieren wir Schwachstellen und reduzieren damit systematisch unseren Energieverbrauch. Durch klimaschonende Investments im Eigenbestand konnten wir in den letzten beiden Jahren 2.343 Tonnen CO2 einsparen. Den Fuhrpark der Bank stellen wir sukzessive auf einen ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Mix aus Hybriden, Elektro- und Verbrennungsmotoren um. Soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor für unsere Bank. Durch zukunftsgerichtetes Handeln stellen wir den Mitarbeitern der Bank moderne und zukunftssichere Arbeitsplätze zur Verfügung, die auch in einem sich verändernden Marktumfeld gute Perspektiven bieten. Regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen orientieren sich am Stellenprofil des jeweiligen Arbeitsplatzes und verschaffen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine fundierte Wissensgrundlage, um ihren Verantwortungsbereich in bestmöglicher Weise ausfüllen zu können. Die LIGA Bank verzichtet auf leistungs- orientierte Bezahlmodelle und setzt in ihren Vergütungsmodellen hingegen auf gute Festgehälter und – in Abhängigkeit vom Verantwortungsbereich – übertarifliche Gehaltszahlungen. Bonuszahlungen im Vertrieb, die bestimmte Absatzzahlen honorieren, sind nicht Teil unseres Vergütungssystems. Wir beteiligen alle Mitarbeiter am Unternehmenserfolg in gleichem Maße. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können eine Pausenregelung in Anspruch nehmen, die nicht auf die Arbeitszeit angerechnet wird (ca. 5,5 Stunden pro Monat und Mitarbeiter). Auf die gleichwertige Förderung von Frauen und Männern wird ebenso geachtet wie auf einen wertschätzenden Umgang innerhalb der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch zwischen den Mitarbeitenden und den Führungskräften.

21 Die Aufgaben des Aufsichtsrats der LIGA Bank eG, die im Wesentlichen von Gesetz, Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats definiert werden, hat das Aufsichtsorgan im Geschäftsjahr 2021 vollumfänglich wahrgenommen. In fünf gemeinsamen Sitzungen hat die Geschäftsleitung der LIGA Bank eG über alle wesentlichen Angelegenheiten der Bank an den Aufsichtsrat berichtet. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie fanden auch im vergangenen Geschäftsjahr die Sitzungen teilweise wieder als Videokonferenzen statt. Neben den Berichterstattungen zur Vermögens-, Ertrags- und Risikolage der LIGA Bank eG war die Geschäfts- und Risikostrategie ein Schwerpunkt in der Beratung beider Gremien. Die Quartalsberichte der Innenrevision und deren Jahresbericht waren Teil der regelmäßigen Berichterstattung gegenüber dem Aufsichtsrat. Außerdem wurde der Aufsichtsrat über die laufenden Projekte der Bank informiert. Folgende Ausschüsse wurden vom Aufsichtsorgan gebildet: Personalausschuss, Prüfungsausschuss, Risikoausschuss und Kreditausschuss. Die Mitglieder des Risikoausschusses diskutierten in sechs Sitzungen die Risikolage der Bank, bereiteten die jährliche Strategiesitzung des Aufsichtsrats vor und stimmten mit dem Vorstand die geplanten Strategieanpassungen für das Geschäftsjahr 2022 ab. Der Kreditausschuss stimmte in zwei Sitzungen über wesentliche Kreditengagements ab bzw. genehmigte diese im Rahmen von Umlaufbeschlussfassungen. Die Selbstevaluation des Aufsichtsrats gemäß KWG überprüfte der Personalausschuss, bevor diese dem Gesamtgremium zur Abstimmung vorgelegt wurde. In fünf Sitzungen haben sich die Mitglieder des Personalausschusses zu Organfragen beraten. In Vorbereitung auf die Bilanzsitzung setzte sich der Prüfungsausschuss mit den Ergebnissen der gesetzlichen Prüfung auseinander und diskutierte diese mit den Verbandsprüfern im Rahmen von zwei Sitzungsterminen. Im Ergebnis der Abschlussprüfung durch den Genossenschaftsverband Bayern wurde festgestellt, dass die Rechnungslegung ordnungsgemäß erfolgte. Bei der Prüfung wurden keine Mängel festgestellt. Während der Prüfungszeit stimmten sich der Prüfungsleiter und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses über Prüfungsinhalte und -verlauf regelmäßig ab. In der anschließenden Bilanzsitzung nahmen die Aufsichtsratsmitglieder die Ergebnisse der gesetzlichen Prüfung entgegen. Die Mitglieder der Vertreterversammlung werden über das Ergebnis der Prüfung informiert. Die gesetzliche Prüfung gem. §§ 53 ff. Genossenschaftsgesetz in Verbindung mit der Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2021 einschließlich des Lageberichtes gem. § 340 k Handelsgesetzbuch bzw. der vorgeschriebenen bankaufsichtsrechtlichen Prüfungen gem. § 29 Kreditwesengesetz und § 36 Wertpapierhandelsgesetz wurde vom Genossenschaftsverband Bayern e. V., München, durchgeführt. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde für den Jahresabschluss 2021 erteilt. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag zur Gewinnverwendung hat das Aufsichtsorgan geprüft und empfiehlt der Vertreterversammlung, den vorliegenden Jahresabschluss festzustellen und die Verwendung des Jahresüberschusses in der vorgelegten Form zu beschließen. Mit Ablauf der diesjährigen Vertreterversammlung endet gemäß § 24 Abs. 3 der Satzung turnusgemäß die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Bernhard Gaar, Dr. Burkhard Rosenzweig und Bernd Franz Schaller. Eine Wiederwahl ist aufgrund des Erreichens der satzungsmäßigen Altersgrenze bei Bernhard Gaar und Dr. Burkhard Rosenzweig nicht möglich. Am 10. Februar 2022 verstarb Monsignore Karl Wenzel im Alter von 90 Jahren. Der Verstorbene gehörte von 1986 bis 2004 dem Aufsichtsrat der LIGA Bank an. Für sein Wirken gebührt ihm der Dank des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im vergangenen Geschäftsjahr. Für das Engagement und ihren Einsatz spricht der Aufsichtsrat auch gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank aus. Für ihre Verbundenheit zur LIGA Bank gilt unser Dank allen Kunden. Regensburg, im April 2022 Für den Aufsichtsrat Peter Schappert, Vorsitzender Be r i ch t des Au f s i ch t s r a t s

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